Das Pfalzmuseum Forchheim beherbergt vier Museen: das Archäologiemuseum Oberfranken, das Stadtmuseum, das Trachtenmuseum und das Erlebnismuseum Rote Mauer. Ausstellungsstücke aus Tausenden von Jahren sind hier zu sehen, doch eigentlich ist schon das Gebäude ein Höhepunkt. Einst Zweitresidenz des Bamberger Bischofs wird es von den bedeutendsten spätmittelalterlichen Wandmalereien Süddeutschlands geschmückt. Das ist umso bemerkenswerter, da sie nicht in einer Kirche, sondern in einem weltlichen Gebäude zu finden sind.
Bauherr des Schlosses war Bischof Lambert von Brunn: ein sehr gebildeter und weit gereister Mann. Er kannte die Kunst an den Höfen Europas und wollte auch für seine neue Residenz nur die besten Künstler. Also holte er böhmische Künstler, die sich mit den neuen Ideen von Perspektive und Räumlichkeit auseinandersetzten, nach Forchheim. Ihr Auftrag: das neue dreistöckige Haus mit einem ausgeklügelten Programm auszustatten. Im Fokus standen Herrschertugenden, die private Andacht des Bischofs und das Zeigen seiner umfassenden Gelehrtheit.
Zu ihrer Entstehungszeit im 14. Jahrhundert waren die Forchheimer Wandmalereien spektakulär. Doch für nachfolgende Hausherren waren sie altmodisch und unmodern. Sie ließen sie überputzen und teilweise übermalen, so dass sie mit der Zeit vollständig in Vergessenheit gerieten.
200 Jahre später kam Kommissar Zufall ins Spiel: Ein königlich-bayerischer Regierungsbeamter war zu Besuch im Schloss. Als er an einer Putzschicht herumklopfte, fiel Putz ab und zum Vorschein kamen in voller Farbenpracht die prächtigen, spätmittelalterlichen Wandgemälde. Nun schaltete sich König Ludwig I. höchstpersönlich ein und ließ die Wandmalereien restaurieren. Sie erhielten einen Wachsüberzug, was aber bereits von Zeitgenossen scharf kritisiert und in der Folge wieder abgenommen und bereinigt wurde. Die jüngste Restaurierung (bis 2003) sicherte den kostbaren Bestand, so dass Triton seine Teufelsgeige auch für weitere Generationen spielen kann.