Der Name des Globus verweist bereits auf seinen Urheber. Martin Behaim, Sohn eines angesehenen Nürnberger Ratsherrn, unternahm als Kaufmann abenteuerliche Fernreisen und machte Karriere am portugiesischen Königshof. Nach seinen Aufenthalten in den Niederlanden und in Portugal sowie der Teilnahme an portugiesischen Expeditionsfahrten kehrte er um 1490 nach Nürnberg zurück – ausgestattet mit neuestem Wissen und exklusivem Kartenmaterial.
Deshalb stellte er dem Nürnberger Rat die Idee vor, einen Globus zu erschaffen; dieser bewilligte das Projekt. Behaim und der Rat zielten damit nicht nur auf das zu erwartende Prestige, sondern auch auf wirtschaftliche Vorteile ab: Mit dem Verweis auf wertvolle Rohstoffe in fernen Teilen der Welt sollten Investoren für Entdeckungs- und Handelsreisen gefunden werden, um weltumspannende Handelsbeziehungen zu schaffen und zu Reichtum zu kommen.
Die Herstellung des Behaim-Globus war ein komplexer Prozess, der die Zusammenarbeit mehrerer Nürnberger Handwerker erforderte. Jedes Detail war von großer Bedeutung: von der Formung der Kugel über die Gestaltung der Oberfläche bis hin zur Herstellung des Gestells.
Mehrmals wurde der Globus im Laufe der Zeit restauriert, dennoch ist er heute nicht mehr vollständig lesbar. Seine historische Bedeutung aber bleibt unbestritten. Als Symbol für die Entdeckungsfreude und den Forschergeist der damaligen Zeit erinnert er an eine Ära des Aufbruchs und der Erkundung. 2023 wurde der Behaim-Globus ins Verzeichnis des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen.